Gemeinschaftsbildung für mich

Liebe Leute,
ich möchte euch von meiner Erfahrung mit der Gemeinschaftsbildung erzählen. Heute Abend kam die Erkenntnis, dass ich es geschafft habe. Nun, nach ein paar Jahren, habe ich Menschen in meiner Heimat gefunden, die den Wert der Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck erkennen und sich auf diesem Weg vorwagen wollen. Und diese Erkenntnis sickert gerade in mich hinein. So sickert sie, und ich spüre ihr nach. ‘Tiefe Begegnung’, was heißt das schon? Noch vor fünf Jahren hätte ich mit dem Begriff nichts anfangen können. Heute denke ich, man muss es entdecken. Erfahren. Erleben. Erfühlen. Ja, denn ich kann es nicht beschreiben. Voraus ging bei mir eine Einsamkeit, eine Skepsis und der Wunsch, dass noch etwas mehr kommt. Die Hoffnung, dass etwas verborgen liegt, im Miteinander, wenn ich es wage, dahinter zu schauen. Hinter meine Skepsis. Da habe ich angefangen.
Was es mir bedeutet, in diesem Kreis zu sein? Ich bin aufgehoben. Ich werde gesehen. Und es kann etwas wunderbares entstehen. Etwas entfaltet sich, zwischen uns, mit uns, und wir können es gemeinsam tragen. Wie ein wunderschönes, buntes Tuch, dass wir hinaustragen auf die Wiese, und es entfaltet sich Stück für Stück, so fein und schön gemustert wie Schmetterlingsflügel. Vielleicht flattert es im Wind, ich sehe nur, wie es sich öffnet und ständig neue Seiten zeigt.
Eigentlich wollte ich euch vom Prozess erzählen. Der Arbeit der Gemeinschaftsbildung, die mich auch mal an meine Grenzen treibt. Dem Ausharren und Lauschen, in mich hinein, den kleinen Geschenken am Wegesrand, und eigentlich auch vom Widerspruch in mir. Trotzdem spüre ich, und besonders nun, besonders jetzt, wie reich beschenkt ich bin, gemeinsam diesen Weg gehen zu können.
Habt es gut, und bis bald vielleicht. Daniel (Wrede)