In der letzten Zeit habe ich mich öfter gefragt, wie ich Gemeinschaftsbildung erklären kann. Was ist es eigentlich?, werde ich gefragt. Ich kenne die Methode nun seit ein paar Jahren und möchte es gerne mehr in mein Leben tragen. Dafür braucht es jetzt griffige Worte. “Es geht um Authentizität, um Beziehung und darin Vertrauen zu fassen.” Das ist eine Art, es zu beschreiben. Aber wenn ich diese Worte sage; Authentizität. Beziehung. Vertrauen; manchmal werde ich verstanden, jemand fängt die Worte auf und es ist als würde jedes von ihnen den Raum mit Vorfreude füllen. Andere male merke ich es schon, die Worte fallen hinaus und auf dem Weg nach unten, zu Staub und Schuhsohle, sind sie auch schon verblasst. Es gibt nichts, was sie auffangen könnte. Warum ist das so? Zugegeben, vor wenigen Jahren war mir der Begriff Authentizität noch fremd. Kein Fremdwort, ich hatte einfach nichts damit zu tun. Mit ‘Beziehung’ und ‘Vertrauen’ war es ähnlich. ‘Bist du in einer Beziehung?’ Klar, Freundin und so, Partnerschaft. Aber was alles noch in dem Wort ‘Beziehung’ liegen kann, war mir nicht bewusst. Sage ich dir, es geht um ‘Verletzlichkeit’, ist es nahezu fehlleitend, abschreckend. Wer sagt das schon, wer gibt das schon zu? Und warum. Dem begegne ich, wenn ich Gemeinschaftsbildung erkläre.
Ich glaube, wir alle, viele Menschen wollen dort hin, suchen nach Freundschaften/Begegnungen, in denen sie nichts ‘hinterm Berg halten’ müssen, wo auch Platz für schwierige Gedanken ist, wo ein bisschen mehr geht als liebreizende Höflichkeit. Authentizität ist das Gegenteil von Oberflächlichkeit. Nur geschieht diese Suche häufig nebenher; neben dem, was wir tun. Und so ist es auch mit der Gemeinschaftsbildung; ihre Bereiche sind uns selten bewusst.
Wie kann ich es nun erklären? Ich könnte fragen, was verstehst du unter Beziehung? Welchem Menschen vertraust du voll und ganz? Oder vielleicht besser; wollen wir uns erst mal einen Tee holen? Denn Gemeinschaftsbildung ist eine Musik, die wir nur mit dem Herzen hören können.
Daniel Wrede